Suizide im Jahr 2022 um fast 10 Prozent gestiegen

20 Millionen Euro müssen jetzt in den Bundeshaushalt 2024

Kassel, 15. November 2023 - Die Zahl der Suizide in Deutschland ist zwischen 2021 und 2022 um
knapp 10 Prozent gestiegen. Mit 10.119 Suiziden im Jahr 2022 liegt die Zahl der durch Suizid
verstorbenen Menschen erstmals seit 2015 wieder über 10.000. Auch wenn über die genauen
Ursachen des Anstiegs noch keine Auskunft gegeben werden kann, sieht das Nationale
Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) vor der Verabschiedung des Bundeshaushalts dringenden
Handlungsbedarf.


Suizidprävention muss jetzt umfassend finanziert werden
Der Bundestag hat im Juli 2023 nahezu einstimmig einen Antrag (Drucksache20/7630) zur Förderung
der Suizidprävention angenommen. Besonders die Umsetzung von zwei Forderungen ist wichtig: die
bessere Unterstützung von bestehenden Hilfen bei suizidalen Krisen sowie die Einrichtung einer
bundesweiten Telefonnummer für Hilfesuchende.
“Wann, wenn nicht jetzt, ist es Zeit, für die Suizidprävention tätig zu werden?” fordert Prof. Dr.
Reinhard Linder von der geschäftsführenden Leitung des NaSPro. Die Notwendigkeit dieser
Förderung wurde erst kürzlich auf einem Pressegespräch des NaSPro erläutert: Dokumentation des Pressegesprächs.
Hilfreich wäre zukünftig auch die Einrichtung eines Bundesförderprogramms
Suizidprävention.


Suizide 2022
Jedes Jahr veröffentlicht das Bundesamt für Statistik die Todesursachenstatistik. Während sich im
Jahr 2021 noch 9.215 Menschen das Leben nahmen, stieg diese Anzahl nun im Jahr 2022 auf 10.119.
Dies entspricht einem Zuwachs von fast 10 Prozent. Nach wie vor dominieren die Suizide von
Männern: knapp drei Viertel aller Suizide werden von Männern begangen. Die Sterbeziffer stieg von
11,1 auf 12,1 pro 100.000 Einwohner


Kasseler Aufruf
Die Forderung von 20 Millionen für die Suizidprävention sowie die nach einem bundeseinheitlichen
Hilfetelefon werden von Fachleuten im Kasseler Aufruf unterstützt. Mehr als zweihundert Personen
und Institutionen haben sich diesem Aufruf bereits angeschlossen.


Kontakte für Medienschaffende:
Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland
Hannah Müller-Pein presse@naspro.de www.suizidpraevention.de/medienportal
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